Viele hätten die ungedämmte Immobilie aus den 1960er-Jahren mit eigenartigem Grundriss und zugigen Fenstern gar nicht gekauft. Der großzügige Baugrund und die feine Lage sprachen aber dafür. Ein junges Paar hat aus dem eineinhalbgeschossigen Ziegelbau durch ökologische Sanierung ein komfortables Wohnhaus geschaffen. Für die Bestandserweiterung wurden ausschließlich natürliche Baustoffe eingesetzt.
Das Erdgeschoß blieb bis zur Decke erhalten, das Obergeschoß wurde abgetragen und durch ein neues, höheres in Holzrahmenbauweise ersetzt. Das Dach besteht aus Holzkastenelementen, der Dachfirst wurde um 90 Grad gedreht. Der gesamte Baukörper wurde mit Stroh gedämmt. Dadurch wuchs die alte Mauerstärke von rund 36 Zentimetern auf insgesamt 80 Zentimeter an. Um trotz der dicken Wände Tageslicht ins Haus zu holen, sind die Laibungen der Fenster im Außenbereich konisch zulaufend. Als neue Außenhaut erhielt das Haus eine ortstypische Schalung aus Fichtenschindeln. Im Innenausbau kamen Wandvertäfelungen aus heimischer Weißtanne zum Einsatz.
Das Haus erreicht Niedrigenergiestandard. Der Kachelofen im Wohnzimmer ist die einzige Wärmequelle für die Raumwärme, die sich frei im Gebäude verteilt. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung senkt die Lüftungswärmeverluste auf ein Minimum.
Haus Simma
Standort: Egg, Vorarlberg/A
Architektur: Georg Bechter Architektur + Design
Grundstücksfläche: 874 m², bebaute Grundfläche: 137 m², Wohnfläche: 169 m²
Heizwärmebedarf: 14,8 kWh/m²a
Baujahr: 1966
Sanierung: 2011